Notwendiger Selbstverständigungsprozeß innerhalb der DKP (Herbert Münchow)

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Es wird behauptet, daß das Papier "Den Gegenangriff organisieren..." dem Programm der DKP widersprechen würde. An welchen Stellen soll dies der Fall sein? Der Beweis fehlt. Ganz unabhängig davon, wer das Papier initiiert hat und ob einem die Namen gefallen oder nicht, wird hier ein äußerst notwendiger Selbstverständigungsprozeß innerhalb der DKP eingeleitet. Warum sich Hans-Peter Brenner an dem Wort "Gegenangriff" stößt, bleibt für mich sehr unklar. Gegenmacht verzichtet natürlich nicht auf den Gegenangriff. Und der Angriff auf uns Lohnarbeiter - auf alle kleinen Leute - ist doch wohl da und wird jetzt verstärkt - ohne Hemmungen auf der Seite des Kapitals. In Gewerkschaftsreden früherer Jahre als der Klassenkampfgedanke noch nicht obsolet war, tauchten solche klaren Worte noch auf, sie tauchen ja auch bei Marx auf. Es liegt auf der Hand, daß ein Aktionsprogramm der DKP, das davon ausgehen muß, das die Krise politische und soziale Folgen haben wird, die dramatisch sind, Erfahrung zur Erkenntnis vertiefen muß. Das kann nur geschehen, wenn man sich mit marxistischer Klarheit über die eigenen Aufgaben verständigt. Sicherlich ist an dem Papier einiges zu diskutieren - m. E. auch zu ändern bzw. richtiger darzustellen -,  aber es mit dem Bannstrahl des Linksradikalismus zu belegen, ist unerhört. Weitaus problematischer waren da die Äußerungen des Parteivorsitzenden zur Linkspartei während des Wahlkampfes - Linksradikalismus war das nicht, aber bereits eine Art Selbstaufgabe. Warum kann dieser Text nicht in die UZ? Beherrscht der PV diese Debatte nicht? Wenn man sich auf das Parteiprogramm beruft, was richtig und notwendig ist, dann aber nicht nach dem Auswahlprinzip "Wie es euch gefällt"

Herbert Münchow