„Neoliberale Lebensweisen“ – oder warum ich die Thesen für unwissenschaftlich halte (Jürgen Lloyd)

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Zu den inhaltlichen Defiziten des Thesenpapiers und der dabei transportierten Revision zentraler Aussagen des Parteiprogramms von 2006 ist bereits mehrfach geschrieben worden. Meiner Meinung nach werden hierbei zu Recht insbesondere die folgenden Bereiche kritisiert:

  • die Abkehr von bisherigen Vorstellungen über den Weg zum Sozialismus,
  • die Einschätzung des Parlamentarismus,
  • die Einschätzung des und die Erfahrungen mit dem Sozialismus bis 1990,
  • das Verständnis des Imperialismus,
  • die Entwicklung von Klassenbewusstsein,
  • die Aufgabe und Rolle der kommunistischen Partei.

Ich teile die Aussage von Willi Gerns, er sehe „allerdings nichts in der seit 2006 vergangenen Entwicklung, das uns veranlassen müsste, Aussagen des Parteiprogramms zu revidieren oder über diese hinauszugehen.“ Lediglich die Entwicklung der Wirtschaftskrise mag Grund geben, unsere Einschätzung des gegenwärtigen Imperialismus zu präzisieren oder weiterzuentwickeln. Leider bietet das Thesenpapier aber auch hierzu in meinen Augen nichts Hilfreiches. Neben diesen inhaltlichen Themen ist mir aber auch ein drastischer Rückschritt gegenüber dem längst erreichten wissenschaftlichen Niveau programmatischer oder auch nur orientierender Texte der kommunistischen Bewegung aufgestoßen.

Weiter siehe Anhang