Eine Zwischenbilanz nach 33 Diskussionsbeiträgen (Redaktion)

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debatte01Das Positionspapier "Den Gegenangriff organisieren – die Klasse gegen den Kapitalismus und für den Sozialismus mobilisieren!“ fand in der Partei Zustimmung, erntete aber auch zum Teil heftige Kritik.

Der Parteivorstand wollte allen Genossinnen und Genossen eine fundierte Meinungsbildung und die aktiven Teilnahme an der Diskussion ermöglichen. Er hat deshalb die Redaktion des DKP-Portals www.kommunisten.de damit beauftragt, diese Diskussion erstmals in der Parteigeschichte im Medium Internet zu organisieren.

Dies hat einige Nach- aber auch zahlreiche Vorteile. Natürlich verändert es sie Art und Weise der politischen Diskussion, die bislang nicht ohne Grund vor allem in den bewährten Strukturen der Partei organisiert wurde. In der eigenen Grundorganisation finden solche Diskussionen direkt, unmittelbar, unzensiert und in einem kollektivem Rahmen statt. Jedes Argument zählt und auch weniger formulierungsstarke Genossinnen und Genossen haben eine Chance auf Gehör.

Schriftliche Diskussionsformen, wie wir sie in der Vergangenheit auch in der Parteizeitung praktiziert haben, sorgen zwar meist (nicht immer) für durchdachtere und nachvollziehbarere Argumentationen. In der UZ jedoch wären sie immer beschränkt. Nur ein kleiner Teil der eingereichten Beiträge könnte – zumeist auch nur gekürzt – publiziert werden. Redaktionelle Zwänge würden die Diskussion langwierig und wenig aufeinander bezogen werden lassen.

Im neuen Diskussionsforum unterliegen die Diskussionsteilnehmer diesen Beschränkungen nicht. Alle Beiträge können in voller Länge erscheinen, meist innerhalb weniger Stunden. Konkrete Bezugnahme aufeinander wird so erleichtert. Sogar die Reichweite ist – so zeigen die aktuellen Zugriffszahlen – mindestens mit jener der UZ zu vergleichen.

Doch eine kommunistische Partei existiert nicht nur im virtuellen Raum, die Debatte im Internet kann und darf die politische Diskussion in den Parteigliederungen nicht ersetzen.

Nach wie vor haben viele Genossinnen und Genossen keinen eigenen Zugang zum Internet. Aus diesem Grund wird die Redaktion in unregelmäßigen Zeitabständen die Diskussionsbeiträge als Reader veröffentlichen.

Heute ist die Ausgabe 1 des mit den ersten 33 Diskussionsbeiträgen (Redaktionsschluss 28.10.09) erschienen.

Aus Kostengründen wird der Druck nicht zentral organisiert, sondern eine PDF-Datei zur Verfügung (DOWNLOAD HIER) gestellt, die dann vor Ort komplett oder auszugsweise ausgedruckt werden kann. Wir schlagen den Parteigruppen vor, gezielt einzelne Beiträge im Rahmen von Gruppenabenden zu diskutieren und ggf. auch eigene Diskussionsbeiträge zu formulieren.

Dabei geht es nicht darum, möglichst viele Unterschriften unter die eigene „Position“ zu sammeln. Die Debatte, die wir führen, führen wir als Kommunisten, d.h. wir tauschen Argumente und Gegenargumente aus, um kollektiv neue Erkenntnisse zu gewinnen, unsere Positionen und unsere Partei weiter zu entwickeln. Deshalb zählen Argumente – nicht die Anzahl oder der Bekanntheitsgrad von Namen.

Die politische Diskussion ist das Lebenselixier einer revolutionären Partei. Sie ist nicht immer angenehm, nicht immer leicht, nicht immer auf höchstem Niveau. Aber immer wichtig. Und meistens spannend, wie der vorliegende Reader zeigt.

Michael Maercks, Christian Reschke
Redaktion www.kommunisten.de