Den Gegenangriff organisieren! – Aber wie? (Werner Seppmann)

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I. „Den Gegenangriff organisieren – die Klasse gegen den Kapitalismus und für den Sozialismus mobilisieren“, das sind große Worte. Die in dem Positionspapier mit diesem Titel angeführten Gründe, warum das nötig ist, sind ja (fast) alle unmittelbar einsichtig. Was jedoch weitgehend fehlt, ist die Benennung relevanter Punkte, weshalb es zu keinem nennenswerten Widerstand der Krisenopfer kommt. Eine Thematisierung dieser Gründe ist jedoch unverzichtbar bei der Beschäftigung mit den Perspektiven der Gegenwehr.
Es ist zwar nicht zu übersehen, dass der Kapitalismus – und zwar schon vor der Krise – weitgehend seinen Kredit verloren hat. Dass er auch nur die drängendsten Probleme zu lösen in der Lage ist, traut ihm eine Mehrheit nicht mehr zu. Für das Alltagsbewußtsein ist dadurch jedoch ein großes Loch, eine Verstärkung der sowieso schon herrschenden Orientierungs- und Ratlosigkeit entstanden, denn nachvollziehbare Alternativen fehlen. Durch stramme Parolen alleine (die natürlich, wenn sie treffend und griffig sind, eine unverzichtbare Rolle in Politisierungs- und Radikalisierungsprozessen spielen), ist dieses Defizit nicht zu beseitigen.

II. Solche alltagspraktisch nachvollziehbaren Alternativen können nicht aus den Hut gezaubert werden, zumal es Gründe für ihre Abwesenheit gibt. Das weitgehende Fehlen alternativer Vorstellungswelten ist Ausdruck einer allgemeinen Krise der Linken, die durch die aktuellen Katastrophenentwicklungen nun wieder erneut sichtbar geworden ist.

Weiter siehe Anhang