Wir trauern um Christian Koberg

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27.05.2017: Christian Koberg verstarb am 22. Mai in seiner Heimatstadt Kiel im Alter von 70 Jahren. Christian kam schon als Kind mit Kommunisten in Kontakt, 1962 wurde er mit 16 Jahren Mitglied der illegalen KPD. Er war Mitorganisator der ersten Ostermärsche in Hamburg und Schleswig-Holstein. 1968 gehörte er zu den Initiatoren für die Neukonstituierung der DKP in Schleswig-Holstein, in der er später verschiedene Funktionen auf Bezirksebene ausfüllte.

Nach 1990, als es um den Erhalt der DKP ging, wurde Christian Kassierer des Parteivorstandes, später Sekretär für Organisationspolitik. Er war maßgebender Mitgestalter des neuen Statuts der DKP. Das Statut hat Schlussfolgernden aus vielen Erfahrungen der DKP gerade in der Zeit des Zusammenbruchs und der Zerschlagung des Sozialismus verarbeitet. Sein Beitrag zur Diskussion und Verabschiedung des Programms der DKP im Jahr 2006 mit dem Ziel, die Politikfähigkeit zu erhöhen, war von großer Bedeutung.

Er verstand sich dabei niemals nur als Organisator, sondern blieb mit all seinem Wirken seinen bündnispolitischen, gewerkschaftlichen und gesamtpolitischen Sichtweisen verbunden. Sein Ansehen in Bewegungen und Gewerkschaften war ein beeindruckender Beweis seines Wirkens. Er war aktiv in seiner Gewerkschaft HBV, später ver.di, und war bis vor kurzem noch Mitglied im ver.di Bezirksvorstand Kiel-Plön. Für den ver.di-Fachbereich 13 hatte er Funktionen auf der Landesbezirksebene (Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern) und auf Bundesebene.

Als Leiter der zentralen Pressefest-AG war er mit seinem Freund und Genossen Uli erfolgreicher Organisator vieler UZ-Pressefeste. Ein ganz besonderes Anliegen waren ihm die Solidaritätsprojekte der DKP auf Cuba, die Projekte in der Provinz Matanzas realisierte er maßgeblich mit.

Als sich die politischen Auseinandersetzungen in der DKP zuspitzten, erklärte er seinen Rücktritt als Sprecher und Kassierer der DKP Schleswig – Holstein. In seiner Erklärung schrieb er: „Ich werde in der Partei für eine andere Entwicklungsrichtung kämpfen, gemeinsam mit vielen Genossinnen und Genossen, die das auch so sehen.“

Die Trauerfeier ist am
Montag, den 12. 6., um 13.30 Uhr
in der Friedhofskapelle auf dem Friedhof Elmschenhagen, Elmschenhagener Allee 4, 24146 Kiel