Einige Gedanken zur Vorbereitung des 19.Parteitages der DKP (Matthias Kramer)

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Die DKP ist von den legal zugelassenen kommunistischen Parteien in der BRD diejenige Partei, die sowohl über eine bundesweite Präsenz verfügt als auch nichtdogmatisch ausgerichtet ist. Auf Grund der Breite der Tradition - die wir in der DKP vertreten - könnte unsere Partei zur Integrationskraft innerhalb der kommunistischen Bewegung in der BRD werden. In Sachsen-Anhalt organisieren sich Kommunisten/innen der verschiedensten Generationen als auch Richtungen in der DKP.

Die Kommunisten/innen meiner Generation beziehen ihre Identität aus dem Sozialismus in der DDR und ihrer Mitgliedschaft in der SED. Das Verhältnis zum real existierenden Sozialismus ist für uns eine grundlegende Bedingung für die Organisierung des Klassenkampfes in der imperialistischen Bundesrepublik. Die Verteidigung des Sozialismus setzt dessen kritische Analyse voraus - aber eine Kritik ist keine Denunziation. Darüber hinaus gibt es in der DKP in Sachsen-Anhalt Kommunisten/innen - die sich auf Grund ihres Alters - in der bürgerlichen Gesellschaft politisiert haben - die fest in den Kämpfen in der Schule, auf der Straße und den Betrieben verankert sind und darin ihre Identität finden. Den jüngeren Kommunisten/innen ist klar, dass die Organisierung des Klassenkampfes nicht in dem Aufstellen von Forderungen oder gar Appellen an die Arbeiterklasse - doch endlich den Klassenkampf zu führen - besteht. Unsere Aufgabe ist es, in diesen Kämpfen voranzugehen. Wenn wir Kommunisten/innen es sind, die in den Betrieben, Schulen, Universitäten und im Stadtteil für die Rechte unserer Klasse kämpfen, wenn wir es selbst sind, die die Strukturen der Nazis zerschlagen und wenn wir uns persönlich dem Terror der Polizei und der Repressionsorgane entgegenstellen, werden wir die Achtung in unserer Klasse erreichen, die notwendig ist für die Organisierung des Klassenkampfes. Diese Vielfalt der Biographien, die sich im Spannungsfeld von der Vermittlung und Verteidigung des kommunistischen Erbes und den konkreten Klassenkämpfen in der imperialistischen Bundesrepublik bewegen, haben wir für unsere Parteiarbeit produktiv gemacht und werden dies auch in Zukunft tun. Ein durchaus nicht immer einfacher Prozess. Das Verbindende zwischen den Kommunisten/innen in der DKP in Sachsen-Anhalt sind die Aneignung der Grundlagen des Marxismus-Leninismus als auch die Anerkennung des gegenwärtigen Parteiprogramms. Vielfalt heißt für uns nicht Beliebigkeit.

Ferner bewegen wir uns in einem Umfeld von Sympathisanten/innen, das von Aktivisten/innen der offiziellen Gewerkschaften des DGB bis hin zu den Genossen/innen der radikalen Linken reicht.

Wir stehen in der Tradition der kommunistischen Bewegung. Dabei sind wir inzwischen in der Lage, uns diese in ihren Brüchen, Gegensätzen und auch inneren Kämpfen anzueignen. Die Differenzierungen innerhalb der kommunistischen Bewegung ergaben sich sowohl aus taktisch - strategischen und theoretischen gegensätzlichen Denkansätzen. Im konkreten historischen Verlauf der Realisierung der verschiedenen Sozialismusmodelle ergaben sich zudem kulturell-soziale und nationale Besonderheiten. Wer heute noch meint, die Grabenkämpfe von einst weiterführen zu müssen, ist zumindest in der DKP in Sachsen Anhalt fehl am Platz. Im Sinne der dialektischen Negation der zweifachen Bedeutung des Aufhebens – der Verneinung und des Höherhebens – werden wir die Vielfalt der kommunistischen Bewegung für die Organisierung des Klassenkampfes von heute nutzen.

Gegenwärtig erleben wir in unserer Partei Angriffe auf den Charakter und die Programmatik der DKP. Diese kommen aus zwei Richtungen.

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